Holz gehört unzweifelhaft zu den attraktivsten Werkstoffen überhaupt, und das nicht zuletzt wegen seiner unverwechselbaren Optik. Beschichtungen der Oberfläche dienen nicht allein dazu, das Holz vor äußeren Einflüssen zu schützen, sondern sie verleihen dem Material auch einen ganz besonderen visuellen Touch. Tatsächlich macht es einen großen Unterschied, ob Sie Ihr Holz ölen, wachsen, lackieren oder lasieren, und das gleich auf mehreren Ebenen.
Schauen wir uns doch gemeinsam die verschiedenen Beschichtungssysteme an, um herauszufinden, welche Option für Sie in Frage kommt. Die Unterschiede werden sich dabei ganz von selbst herauskristallisieren.
Holzoberflächen ölen: die Natürlichkeit bewahren
Trocknendes Öl und Holz passen ganz hervorragendes zusammen! Zur Auswahl stehen viele reine Naturprodukte, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch eine schützende Oberfläche bilden und die Maserung Ihrer Holzobjekte herrlich untermalen. Außerdem bleiben geölte Holzoberflächen offenporig und können weiter ungehindert »atmen«. Einen weiteren Vorteil genießen Sie gleich zu Anfang: Das Öl lässt sich ganz leicht mit einem Lappen auftragen, und während es einzieht, dürfen Sie sich bereits an der beeindruckenden optischen Verwandlung erfreuen. Leider muss die Beschichtung in relativ kurzen Abständen immer wieder erneuert werden, denn das Öl nutzt sich recht schnell ab. Für stark beanspruchte Flächen wie Fußböden und Arbeitsplatten stehen robuste Hartöle zur Verfügung, die sich sogar gegen länger einwirkende Feuchtigkeit als resistent erweisen. Und die Optik? Ein feiner Seidenglanz legt sich über das Holz, intensiviert die Farben und Strukturen, ohne dabei künstlich zu wirken.
Holzoberflächen wachsen: variabler Glanzgrad für Ihre Flächen
Die meisten zur Holzpflege verwendeten Wachse basieren auf Bienenwachs oder verschiedenen Pflanzenwachsen, auch sie entstammen also normalerweise der Natur. Die umweltfreundlichen Materialien sorgen, ebenso wie naturreines Öl, dafür, dass das Holz offenporig bleibt und trotzdem einen gewissen Schutz erhält. Außerdem wirken reine Naturwachse antistatisch: ein großes Plus für Allergiker! Nach dem Auftragen mit dem Pinsel und einer gewissen Trocknungsphase lässt sich die Wachsbeschichtung noch auf den gewünschten Glanzgrad polieren. Leider bleibt die Beschichtung dauerhaft hitzeempfindlich und zeigt nur eine mittlere Strapazierfähigkeit. Das erneute Wachsen lässt sich spätestens nach wenigen Jahren nicht mehr vermeiden, doch muss nicht immer die gesamte Fläche behandelt werden. Auch hier erleben wir wieder eine optisch angenehme Hervorhebung der Holzstrukturen, zudem dürfen Sie selbst wählen, wie stark Ihre Oberflächen glänzen sollen. Das Hartöl-Wachs stellt eine Symbiose zwischen Öl und Wachs dar und vereint die Vorteile beider Beschichtungsstoffe.
Holzoberflächen lasieren oder lackieren: zwei Seiten einer Medaille
Auch der Blick hinüber zu den künstlichen Beschichtungssystemen lohnt sich gewiss: Holzlasuren dringen aufgrund ihrer hohen Fließfähigkeit relativ tief in den Untergrund ein und bilden keinen festen Film auf der Oberfläche. So gelingt es auch ihnen, die Atmungsaktivität des Naturmaterials zu erhalten, und trotzdem für einen gewissen Schutz zu sorgen. Lasuren glänzen nicht, sie lassen Holz einfach Holz sein. Die Anstrichmittel enthalten jedoch einen variablen Anteil an Pigmenten, die den Unterschied zwischen Spätholz und Frühholz hervorheben oder die Oberfläche angenehm abdunkeln. Mehrere Lasurschichten verbessern die Schutzwirkung und vertiefen die Farben – ganz nach eigenem Gusto. Wer glänzende, möglichst strapazierfähige Oberflächen wünscht, der greift jedoch besser zu einem hochwertigen Lack. Lacke wirken filmbildend, trocknen wasserfest auf und halten besonders lange. Es gibt sie in klarer und pigmentierter Variante, in matt, seidenglänzend und hochglänzend. Allerdings versiegelt diese Beschichtungsart den Untergrund und unterdrückt damit die Atmungsaktivität des Holzes. Zum Ausgleich erweisen sich spezielle Fußboden- und Bootslacke als erstaunlich resistent und trotzen sogar einer übermäßig starken Beanspruchung. Aber Achtung: Je höher der Glanzgrad, desto künstlicher die Wirkung!